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Die eigene Klause für Ulrike Schaich

Der Traum der eigenen „Klause“, wie Ulrike Schaich ihr Tiny House liebevoll nennt, war bereits früh geboren: schon als Kind verreiste sie zusammen mit ihren Eltern viel mit dem Wohnwagen und genoss so den direkten Kontakt mit der Natur. „Ich verbinde sehr positive Assoziationen mit dem mobilen Wohnen, man ist einfach sehr flexibel.“ Auch heute noch ist das Prasseln des Regens auf das Dach ihres mobilen Hauses für sie ein urgemütliches Gefühl.

Bis zu ihrem eigenen mobilen Haus war es jedoch ein etwas komplizierter Weg. Hanspeter Brunner, Betreiber der „Black-Forest-Tiny-House-Homepage“, war es schlussendlich, der den entscheidenden Tipp gab: die Tischlerei Christian Bock aus Bad Wildungen. Nachdem die Zusammenarbeit mit einem anderen Hersteller ergebnislos scheiterte, da ihre Vorstellung nicht umgesetzt werden konnten, fand sie jetzt ihren Partner für den Bau ihres Rückzugsorts. Wichtig war ihr neben der ökologischen Bauweise, die handwerklich saubere Ausführung sowie die gemeinschaftliche Planung. Damit die Nutzung der Klause auch bis ins hohe Alter möglich ist, war zudem eine solide Bauweise mit relativ starker, hinterlüfteter Fassadenverbretterung bedeutend: „Meine „Klause“ sollte bei all dem natürlich trotzdem die 3,5 t nicht überschreiten und mit Satteldach und Sprossenfenstern noch ein gemütliches Aussehen haben – das Ganze bei möglichst großzügigem Raumvolumen innen.“ Mit Christian Bock hatte Ulrike Schaich endlich einen Partner gefunden, der sich viel Zeit für ihre Ideen und Wünsche nahm und so ihre Klause ideal und genau nach ihren Wünschen umsetzte: „Herr Bock hat die außergewöhnlich gute Fähigkeit, Kundenideen und eigene Kompetenz zu vereinen. Ich konnte den Innenausbau daher selbst machen, wie ich ihn mir vorgestellt habe – mit dem Holz und jedem einzelnen Stück Material, das ich ein Jahr lang für genau den Zweck zusammengesammelt hatte.“

Ulrike Schaich nutzt das Tiny House mittlerweile vor allem, wenn die Familie nicht daheim ist oder sie Ruhe und Konzentration für ihre Arbeit braucht. Dabei verzichtet sie jedoch nicht auf hochwertige Technik und Ausstattung: „Ich verbringe meine Zeit nicht anders als in einem festen Haus: kochen, essen, schlafen, am Laptop arbeiten, Musik hören und gelegentlich mal eine DVD auf dem Laptop oder mit LED-Beamer ansehen.“ Ohne eine Verbindung ins Internet kann sie dabei wesentlich entspannter arbeiten und die Gedanken frei kreisen lassen. „Ich finde es faszinierend, wie einfach und praktisch Wohnen sein kann und wie viel Ruhe das Tiny House in mein vollgestopftes Familien- und Berufsleben bringt. Seit ich es habe, bin ich deutlich seltener krank als vorher. Ich genieße die Einsamkeit in meinem „Schmuckkästchen“, die in meiner momentanen Lebenssituation eine große Kostbarkeit ist.“

Einen Tipp für zukünftige Besitzer eines Tiny House hat sie jedoch auch parat: „Ich denke, es ist hilfreich, wenn man längere Zeit mit einigen Fragen „schwanger“ geht, zum Beispiel die persönliche Bestandsaufnahme: Was brauche ich wirklich für mein Leben, was ist mir wichtig? Worauf kann ich getrost verzichten? Gibt es einen Stellplatz, den ich nutzen kann? All diese Fragen sollte man meiner Meinung nach auf jeden Fall vorher klären“, erklärt Frau Schaich ihre Gedanken vor der Anschaffung ihrer Klause.

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